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Talking Futures: Nachhaltig arbeiten in Kunst und Kultur


Ein Online-Workshop von Open Futures, in Partnerschaft mit KlimaKontor

4.04.2023, 17.30–19.30 Uhr, in Englisch (Kleingruppendiskussion auch in anderen Sprachen möglich)

 

Der Kultursektor ist von einer systemischen Prekarität gekennzeichnet, die sich während der Pandemie nur noch verstärkt hat. Wenn es um die Nachhaltigkeit von Kunst und Kultur geht, ist das keine Nebensache. Denn ökologische Nachhaltigkeit fängt mit guten Arbeitsbedingungen an und ist nicht ohne soziale und ökonomische Nachhaltigkeit zu erreichen. Ohne über entsprechende sozio-ökonomische Bedingungen zu verfügen, sind Künstler*innen und Kulturschaffende schlichtweg nicht in der Lage, sich (vollumfänglich) für ökologische Nachhaltigkeit einzusetzen. Damit unterscheiden sie sich nicht von anderen benachteiligten Gruppen. Ein Beispiel dafür ist die französischen Gelbwestenbewegung, die gegen höhere CO2-Steuern und damit gegen eine weitere Prekarisierung ihrer Lebenssituation protestierte.


Kunst und Kultur können daher von einer intersektionalen – d. h. gleichermassen ökologischen, sozialen, ökonomischen und kulturellen – Perspektive nur profitieren. Diese Perspektive erfordert es jedoch ebenso, die Arbeitsverhältnisse im Kunst- und Kultursektor zu überdenken. Denn sozio-ökonomische Prekarität ebenso wie Machtbeziehungen ergeben sich aus den dort gängigen Arbeitsverhältnissen, die asymmetrisch, befristet, an bestimmte Bedingungen geknüpft und reputationsabhängig sind. Aus ihnen erwachsen ein oftmals intensiver Wettbewerb und, damit einhergehend, der Druck, ständig zu produzieren, sichtbar zu sein, sich zu vermarkten sowie Formen der Diskriminierung nach Geschlecht, race, körperlichen Fähigkeiten und Einschränkungen und andere daraus resultierende Formen von Gewalt.


Mit dem Workshop „Talking Futures: Nachhaltigkeit in Kunst und Kultur“ wollen wir einen Raum anbieten, in dem wir uns gemeinsam vorstellen, wie wir uns als Kulturschaffende und Menschen nachhaltig organisieren, miteinander arbeiten und leben können, sodass neoliberaler Wettbewerb und Produktivismus, proprietäre Autor*innenschaft und symbolische Gewalt einem Mehr an Inklusivität, Reziprozität, Gemeinwohl und letztlich ökologischer Nachhaltigkeit weichen. Dafür untersuchen wir u. a. die strukturellen Beziehungen in Teams von Kunst- und Kulturproduzent*innen sowie zwischen diesen und Veranstalter*innen sowie Geldgeber*innen. Unser Ziel ist es, sozialere und ökologischere sowie verantwortungsvolle Zukünfte für den Kultursektor zu entwerfen.


Der Workshop beginnt mit einer Einführung in Aspekte intersektionaler und transformativer Nachhaltigkeit. Im Anschluss arbeiten wir in Kleingruppen (via Zoom-Breakout-Rooms & Miro-Board). In einer informellen Abschlussdiskussion werden Gedanken und Ideen aus den Gruppen zusammengetragen.



Eine Veranstaltung von Open Futures, in Partnerschaft mit KlimaKontor

Konzept und Ko-Moderation: Isabelle Vuong

Ko-Moderation: Annika Haas


Isabelle Vuong ist Zukunftsforscherin und Kuratorin mit Schwerpunkt Nachhaltigkeit. Sie hat in zahlreichen Kulturorganisationen und mit Künstler*innen im Bereich der darstellenden Kunst in der Schweiz gearbeitet.


Annika Haas ist Medientheoretikerin, Kunstkritikerin und Autorin. Sie arbeitet und lehrt als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität der Künste (UdK) Berlin, wo sie kürzlich ihre Promotion über Hélène Cixous’ Philosophie und Schreiben durch den Körper abgeschlossen hat.


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